Bad Segeberg kultourt

Bad Segeberg kultourt

Eine Gemeinschaftsaktion der Kulturschaffenden und Veranstalter Bad Segebergs
Koordiniert von Kulturkontor und SZ Segeberger Zeitung.

Informationen zur Veranstaltung

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Do 23. Juni 2016 19:30 Uhr
Konzert zu Ehren Otto Flaths

Kammermusikalischer Abend mit Tido Janssen (Cello) und Stacy Kwak (Piano)
Eintritt frei.

Rathaus, Bürgersaal, Lübecker Str. 9

Die Künstler:
Vor 20 Jahren musizierten im Rahmen einer Veranstaltung in der Kunsthalle Otto Flath für die Teilnehmer einer Fortbildungsveranstaltung der Ärztekammer Schleswig-Holstein die Künstler Tido Janssen (Cello) und Stacy Kwak (Piano). Die beiden renommierten Künstler lehren inzwischen an der University of Texas – Pan American und konzertieren mit großem Erfolg.
Vor 20 Jahren hörten die beiden Musiker, dass zwei Altäre von Otto Flath in den Vereinigten Staaten stehen, einer davon in Atlanta. Nach ihrer Rückkehr suchten die Musiker die Kirche auf, fotografierten Kirche und Altar und stellten diese Bilder für das Archiv und einen Artikel in den „Jahresgrüßen“ der Otto-Flath-Stiftung zur Verfügung. Danke! Langjährige Redakteurin der „Jahresgrüße“ war die heutige Bürgervorsteherin Ingrid Altner.
20 Jahre später gibt es nun eine erneute Begegnung mit den Musikern.

Otto Flath:
Im Mai 2016 jährte sich zum 110. Mal der Geburtstag von Otto Flath, Ehrenbürger der Stadt Bad Segeberg. Otto Flath, ein bedeutender Vertreter der norddeutschen christlichen Bildhauerkunst, lebte und arbeitete bis zu seinem Tod 1987 mehr als 50 Jahre in Bad Segeberg.
Themen seiner Arbeit kennzeichnen das persönliches Erleben von Otto Flath und der Menschen in acht Jahrzehnten des vorausgegangenen Jahrhunderts. Als mittleres von sieben Kindern einer deutschstämmigen Familie am 9. Mai 1906 in einem kleinen Dorf in der Ukraine geboren kam er nach entbehrungsreichen Jahren nach Kiel. Es folgten Elfenbeinschnitzer¬lehre und ein vierjähriges Stipendium an der Kunst- und Gewer¬beschule, der heutigen Muthesius Kunsthochschule. Die entscheidende Begegnung mit dem kunstinteressierten Ehepaar Ellen und Willi Burmester 1932 war der Beginn einer bis ans Lebensende von Bur¬mesters (gest. 1977/1978) andauernden Künstler- und Lebensgemeinschaft. Seit 1935 lebte die Dreier-Gemeinschaft in Bad Segeberg. Viele hundert Mitglieder zählte ein 1952 von Lydia Peters gegründeter Freundeskreis. Gerda Orthmann folgte später im Amt der 1. Vorsitzenden und übernahm in der letzten Lebensdekade von Otto Flath PR, Management und Marketing für den scheuen und zurückhaltenden Künstler.
Otto Flath erfuhr zahlreiche Ehrungen: 1971 verleiht die Stad Bad Segeberg Otto Flath die Ehrenbürgerwürde, 1979 wird eine Straße im Neubaugebiet nach ihm benannt, 1981 wird ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Von zentraler Bedeutung im Werk von Otto Flath sind Flucht und Vertreibung, Leid und Entbehrung, Abschied und Trauer, aber auch zunehmend Freundschaft und Sehnsuchtsmotive, in den späten 1950er Jahren Musik und Tanz als Zeichen der nach dem 2. Weltkrieg wiedergewonnenen Lebensfreude, die griechischen Mythologie und nicht zuletzt zeitlebens die Schriften des Alten und des Neuen Testaments.
Otto Flath hinterlässt ein umfangreiches Werk mit nahezu 4.000 größeren und kleineren Skulpturen sowie schätzungsweise 10.000 malerischen Arbeiten, wobei Otto Flath diesen wenig Bedeutung beimaß.
Arbeiten befinden sich in privatem und öffentlichem Besitz, hier in Bad Segeberg zum Beispiel im Rathaus, in der Heinrich-Rantzau-Schule, dem Propsteialtenheim und der St. Johannes Kirche. Die Arbeiten befinden sich in Deutschland und im europäischen Ausland, zwei der etwa 40 Altäre stehen in den USA.

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