Bad Segeberg kultourt

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Eine Gemeinschaftsaktion der Kulturschaffenden und Veranstalter Bad Segebergs
Koordiniert von Kulturkontor und SZ Segeberger Zeitung.

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So 10. Dezember 2017 12 Uhr
„Kinder der Schlange“
Theaterstück von Gero Beckmann

Mit „Kinder der Schlange“ inszeniert G.A. Beckmann, Regisseur und Autor aus Bad Segeberg und Berlin zusammen mit „Girl to Guerilla – Das Theaterkollektiv“ in der JugendAkademie Segeberg Szenen aus dem trojanischen Krieg.

JugendAkademie, Marienstr. 31

Theater im Zeichen antiker Mythen
09.12.2017 12-16 Uhr
10.12.2017 12-16 Uhr

Eintritt jeweils 10-20€, je nach Vermögen.
Für Verpflegung wird gesorgt.

Am 9. und 10. Dezember 2017 zeigt die Studiobühne der JugendAkademie in der Marienstraße 31 in zwei jeweils vierstündigen Aufführungen von 12-16 Uhr das Theaterstück „Kinder der Schlange“ - ein experimentelles Langzeitformat, in dem die Zuschauer zu verweilen und sich zu verlieren aufgerufen sind. Doch keine Sorge: Es wird Verpflegung geben.
Die Inszenierung orientiert sich lose an Heiner Müllers „Philoktet“, der die Geschichte des gleichnamigen aussätzigen Außenseiters erzählt. Durch den einflussreichen Odysseus dazu verurteilt, auf der Insel Lemnos ins Exil zu gehen, da er wegen einer entzündeten Wunde die Moral der griechischen Truppen schwäche, reagiert Philoktet zunächst zynisch auf die billigen Versuche Odysseus und Neoptolemos, ihn auf Weisung des Orakels für den Krieg gegen Troja zurückzugewinnen, nachdem die anfängliche Kriegseuphorie der Griechen sich nach und nach in einem blutigen Stellungskrieg verbraucht hat.
Philoktet erkennt die Chance zur kritischen Reflektion nicht, die seine Verbannung ihm ermöglicht hat, sodass er sich, sobald er seinen beleidigten Stolz überwunden hat, zusammen mit den anderen Helden, immer weiter in einen selbstmörderischen Rausch hineinsteigert, der fatale Folgen für das Schicksal der Griechen nach sich zieht.
Im Krieg geht die Wahrheit als erstes verloren und so kollidieren hier sicher geglaubte Überzeugungen und moralische Grundsätze. Eine vereinfachende Zweiteilung in Gut und Böse, „Wir“ und „Sie“ lässt sich nicht mehr aufrecht erhalten.„Girl to Guerilla“ zieht hierbei Verbindungen bis ins aktuelle weltpolitische Geschehen hinein, wenn die antiken Mythen und die Verklärung der Selbigen als vermeintliche Ursprünge der sogenannten Zivilisation ins Absurde geführt und ihr brutaler Kern offengelegt wird.
Zu erwarten ist eine opulente Video-, Sound- und Textinstallation, die sich zu einem intensiven Schauspiel vor den Toren Trojas verdichtet.

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